15 - Auf Kurs Namibia

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15 - Auf Kurs Namibia

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Published by Vreni in RSSC Grand Voyage 2015-2016 · 16 January 2016
Das ist wirklich ein abgefahrenes Schiff. Gestern Mittag sassen wir gemütlich beim Aperitif, als Spider, ein Poolkellner mit ausgesuchter Höflichkeit fragte, ob er meine Brille haben kann. Na klar! Vielleicht will er auch mal was lesen. Er nahm die Brille entgegen, packte ein weisses Tüchlein aus, putzte sie sorgfältig um sofort danach mit einem feuchten Brillentüchlein das Werk zu vollenden. Wahrscheinlich schaute ich ihn völlig entgeistert an, jedenfalls erklärte er, dass Mittags Brillen geputzt werden. Es könnte sich ja ein Stäubchen darauf verirrt haben. Also, meine Brillen strotzen immer vor Dreck und so bin ich natürlich sehr froh um diesen Service.
 
Aber wo war ich stehengeblieben? Ankunft auf dem Schiff in Kapstadt und todmüde ins Bett. Mit der irrigen Annahme, am nächsten Tag endlich mal ausschlafen zu können. Dem war aber nicht so, wir hatten den Ausflug auf die Gefängnisinsel Robben Island gebucht. Beginn  08.15 Uhr. Das war dann ein ziemlich harter Start in den Tag. Wie Nelson Mandela und so viele andere das Jahrzehnte physisch und psyhisch überlebt haben, ist mir unbegreiflich. Sie  hatten ja nichts verbrochen. Ausser, dass sie die gleichen Rechte wollten. Da siehst du rundherum das Festland und kommst da nicht weg. Scheinbar hat es keiner geschafft, von dort zu fliehen. Sehr eindrücklich war, dass die Tourguides, wir hatten zwei, alles ehemalige Gefangene sind. Und das beinhaltet natürlich unglaublich viele emotionale und sehr persönliche Eindrücke.
 
Um uns wieder etwas aufzuheitern besuchten wir anschliessend eine Shoppingmall an der Waterfront. Rémy brauchte eine spezielle Brille, die gibt’s nur da und ich Zahnbürstchen für meinen Zahnputzautomat. Dann ab in unser Lieblingslokal in Cape Town. Anker heisst es, ebenfalls an der Waterfront und Belgisch.
 
Satt und zufrieden bummelten wir noch etwas umher bevor wir zurück aufs Schiff mussten. Seenotrettungsübung. Und da sind die sehr streng. Die macht man bevor man ausläuft und dabei eventuell sofort in Seenot gerät.
 
Pünktliches Auslaufen und mir standen die Haare zu Berge. Es war so windig, es hat mich beinahe von Bord gewindet. Da nützt dann der ganze Boatdrill-Zauber nichts. Für Fallschirme wurden wir nicht instruiert.
 
Ciao Südafrika. Es war wieder so schön hier. Allerdings sehr kalt, und eben windig und kein Mensch geht hier baden. Das Wasser hat 16 Grad. Dabei ist es Sommer.


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